Zahlreiche Häuser in unserer Gegend besaßen früher ein Hausbraurecht für Bier. Dieses wurde in den Gemeinschaftsbrauhäusern gebraut und danach im eigenen Haus öffentlich ausgeschenkt. Diese Tradition hat sich in einigen Orten im Landkreis noch erhalten, so z.B. in Mitterteich, in Falkenberg und in Windischeschenbach. Falls Sie einen sechszackigen Stern, einen Buschen oder einen Ring mit Bierkrug darin sehen, so wird dort der Zoigl mit einer guten Brotzeit angeboten.
In Mitterteich z.B. geht die Geschichte der Zoiglbrauer bis ins 15. Jahrhundert zurück. Damals erteilten die Äbte des Klosters Waldsassen mehreren Gemeinden das Recht, Bier zu
brauen. Der in Waldsassen hergestellte Gerstensaft reichte nicht für das Klostergebiet aus und so durfte unter anderem auch in Mitterteich gebraut werden. Das Zoiglbrauen hat sich, mit
Unterbrechungen, bis in die heutigen Tage erhalten.
40 Hektoliter Bier können z. B. in einem Sud im städtischen Komunbrauhaus in Mitterteich hergestellt werden. Etwa 10 Stunden benötigt Braumeister Willi Oppl, bis das Bier soweit ist. Dann
kommt das Bier in den Lagerkeller. Mit großen Tanks wird es vom Brauhaus abtansportiert. Beim jeweiligen "Zoiglwirt" wird dann die Hefe zugesetzt und und im Keller eingelagert. Unter
anderem entscheidet die richtige Raumtemperatur über die Qualität des Bieres. Ist der Reifeprozess abgeschlossen, wird das Bier in Fässer abgefüllt, bevor es in der Wirtschaft ausgeschenkt
wird.
Im Gegensatz zu Bier aus den Brauereien ist der Zoigl naturbelassen. Das heißt: Dieses Bier wird nur aus Wasser, Malz, Hopfen und Hefe hergestellt. Es gibt keinen Stabilisator
und keinerlei Haltbarkeitsmittel. Wenn der Zoigl fertig ist, wird er ausgeschenkt.
Weil der Zoigl so gut schmeckt, sind die Zoiglstuben meist übervoll und es ist schwer einen Platz zu bekommen.
Inzwischen ist man schon dazu übergegangen, das Bier auch in Partyfässer abzufüllen. Manche der Besucher kommen nicht wegen des Bieres, sondern wegen der guten und preiswerten Brotzeiten aus
zumeist eigener Schlachtung.